Gebäudeaufmaß im Flug mit Drohne statt Zollstock

Shownotes

Präziser, schneller und einfacher - das Gebäudeaufmaß mit Drohnen soll Fachkräfte entlasten und den Prozess beschleunigen. Davon möchte sich Moderator Wulf Bickenbach selbst überzeugen. Auf einer Baustelle in Bielefeld trifft er Energieberater Maximilian Heuschkel (CEO, Energieberatung Heuschkel). Mit einer Drohne ist dieser gerade dabei, das Aufmaß an einem Gebäude vorzunehmen, das energieeffizienter werden soll. Dafür werden detaillierte Pläne von Dach und Wänden benötigt. Wie das im Detail funktioniert, erklärt uns Geschäftsführer Thomas Bücheler von Airteam. Die Software von Airteam verarbeitet das Videomaterial der Drohne, sodass ein präzises und detailliertes 3D-Modell des Gebäudes entsteht. Wir fragen die beiden Experten: Wie können wir energetische Sanierungen von Gebäuden beschleunigen?

Hier findet ihr Infos zu uns und dem Z LAB.

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00:00:00: Wulf: Willkommen zu einer neuen Folge Baustelle Zukunft, dem Podcast rund um die Themen Digitalisierung und Innovation in der Baubranche aus dem Zeppelin LAB in Berlin. Mein Name ist Wulf Bickenbach.

00:00:21: Sandra: Und ich bin Sandra May. Schön, dass sie uns zuhört.

00:00:24: Wulf: Sandra, wie du und unsere Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, stehen wir angesichts des Klimawandels vor ziemlich großen Herausforderungen, insbesondere was das Einsparen von Energie angeht. Dabei spielt ja gerade der Gebäudesektor und somit auch die Bauwirtschaft eine entscheidende Rolle.

00:00:39: Sandra: Das stimmt. Im Gebäudesektor können die Einsparungen vor allem durch die energetische Sanierung geschaffen werden. Aber welche Maßnahmen werden eigentlich darunter zusammengefasst? Was bedeutet energetische Sanierung?

00:00:49: Wulf: Ja, energetische Sanierung hat unterschiedliche Aspekte. Einen, den wahrscheinlich viele jetzt vor dem inneren Auge haben, wenn sie uns zuhören, ist das Thema Haustechnik. Denn zum Beispiel das Thema Heizungsaustausch gegen nachhaltigere Heizmethoden war viel in der Presse in der Vergangenheit. Aber es gibt natürlich auch noch das Thema Gebäudehülle, also zum Beispiel Fassadendämmung, neue Fenster, die Frage, wie kann ich den Dachaufbau energetisch optimieren oder so Themen wie Photovoltaik auf dem Dach oder an der Fassade.

00:01:18: Sandra: Um unseren Zuhörer:innenn ein paar Zahlen zu nennen, warum energetische Sanierung so notwendig ist: Das Heizen und Kühlen von Gebäuden ist in der EU gerade für 36 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich, weshalb sich unsere Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, den Endenergieverbrauch bis 2030 um 24 % zu senken. Aber in den letzten zehn Jahren haben wir gerade mal 2 % geschafft. Deswegen frage ich, Wulf: Warum sind wir so langsam?

00:01:44: Wulf: Na ja, da gab es in der Vergangenheit natürlich verschiedene regulatorische Probleme, zum Beispiel mangelnde Verbindlichkeit der Klimaziele oder nicht so wirklich zielgerichtete oder zu kleine Förderprogramme. Da hat sich aber viel getan und so tut sich jetzt leider ein neuer Engpass auf: Es gibt in Deutschland die Aufgabe der Energieberatung. Und Energieberaterin und Energieberater sind tatsächlich rar gesät. Es macht aber Sinn, sich Rat einzuholen und es ist auch verpflichtend, wenn man bestimmte Förderungen bekommen möchte.

00:02:15: Wulf: Denn man investiert ja bei so einer Sanierung in eine Infrastruktur, die dann so 30, 40, 50 Jahre funktionieren soll. Deshalb haben wir uns gedacht, das ist ein spannendes Thema und haben uns einen Energieberater, nämlich Maximilian Heuschkel, in unsere heutige Folge eingeladen.

00:02:32: Sandra: Wir fragen uns in der heutigen Folge: Wie können wir die Geschwindigkeit der energetischen Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland erhöhen?

00:02:39: Wulf: Unsere Antwort darauf wird euch nicht überraschen im Rahmen dieses Podcasts. Sie lautet Digitalisierung und neue Technologien. Und aus der Richtung kommt auch unser zweiter Gast, nämlich Thomas Bücheler von Airteam. Und Airteam hat eine Plattform geschaffen, wo automatisiert Daten aus einer Befliegung mit Drohnen verarbeitet werden, die den kompletten Planungs- und Energieberatungsprozess von Max beschleunigen können und eben diesen Engpass beseitigen.

00:03:05: Wulf: Thomas arbeitet mit Max zusammen. So habe ich die beiden auf einer Baustelle in Bielefeld besucht, wo ein Bestandsgebäude energetisch saniert wird und zusätzlicher Wohnraum durch einen Dachausbau geschaffen wird. Dort haben wir uns angeschaut, wie das denn eigentlich funktioniert, diesen Prozess der Energieberatung digital zu beschleunigen.

00:03:26: Sandra: Das klingt wirklich sehr spannend. Deswegen sage ich: Auf geht's! Lasst uns mal in das Interview reinhören.

00:03:40: Wulf: So, wir sind heute im schönen Bielefeld. Stehen hier hoch oben mit Blick über die Stadt auf einer Dachausbaubaustelle. Und bei mir ist Maximilian Heuschkel. Hi Max, Grüß dich.

00:03:50: Maximilian Heuschkel: Hi!

00:03:51: Wulf: Max, du bist Energieberater. Da stellt sich als erstes die Frage: Wie wird man Energieberater und was macht ein Energieberater?

00:03:58: Maximilian Heuschkel: Also grundsätzlich ist es so, dass erst mal jeder sich Energieberater nennen darf. Da gibt es im Grunde dann noch einmal einen Qualitätsunterschied. Ich brauche im Grunde eine Ausbildung als Meistertitel im Baugewerbe oder ein Studium im Ingenieursbereich. Bauingenieure, Architekten dürfen es auch machen, Innenarchitekten. Daraufhin wird im Grunde dann eine Zusatzqualifikation aufgebaut, die dann im Grunde jemanden auch berechtigt, Förderanträge im Rahmen vom Bund zu stellen.

00:04:27: Maximilian Heuschkel: Da gibt es eine Energieeffizienz-Experten-Liste und das sind im Grunde die Energieberater, die dann auch die passende Fachkenntnis haben und sich nicht nur Energieberater nennen.

00:04:37: Wulf: Jetzt bist du nicht alleine, sondern du bist Eigentümer eines Unternehmens und wie du mir schon erzählt hast, habt ihr ein ganz gutes Wachstum hinter euch, weil das Thema eben gerade ein sehr wichtiges ist. Beschreib es mal ganz kurz: Wie viele Leute seid ihr? Und sind es unterschiedliche Kompetenzen, die da zusammen sind oder alles Energieberater?

00:04:53: Maximilian Heuschkel: Genau. Natürlich haben wir gerade auch im letzten Jahr noch mal so richtig einen Fuß nach vorne bekommen und mittlerweile sind wir 16 Leute. Die meisten haben tatsächlich ein Ingenieursstudium hinter sich mit Schwerpunkt erneuerbare Energien. Ein Mitarbeiter, unser Projektleiter Robert und ich sind Handwerksmeister. Da haben wir ein bisschen Grundverständnis für die Umsetzung in Teilen. Das ist auch immer ein guter Vorteil.

00:05:13: Maximilian Heuschkel: Und dann haben wir zwei Architekten und eine Innenarchitektin an Bord.

00:05:17: Wulf: Welche Leistung bietet ihr denn genau an?

00:05:20: Maximilian Heuschkel: Also im Grunde sämtliche Planungsleistungen, die im Zusammenhang mit einer energetischen Gebäudesanierung stehen. Darüber hinaus natürlich auch alles, was mit Fördermitteln zu tun hat. Also bedeutet: Wir prüfen im Grunde, was ist möglich, wo gibt es Töpfe, wo man als Eigentümer von der Immobilie noch mal was anzapfen kann, wo es dann im Grunde ein Cashback gibt.

00:05:36: Wulf: Jetzt hast du schon angeschnitten: Das Thema energetische Gebäudesanierung. Dazu gehört natürlich die Gebäudehülle. Dann gibt es auch so Themen wie erneuerbare Energien, PV, Dachanlagen und Ähnliches. Jetzt sind wir heute hier auf einer eurer Baustellen. Da ist der erste Schritt, bevor ich die Planung beginnen kann, immer erst einmal Aufmaß machen. Richtig? Wie habt ihr das denn gemacht, bevor ihr Airteam als Software für Aufmaß zum Beispiel genutzt habt?

00:05:59: Maximilian Heuschkel: Im Grunde war das immer sehr zeitintensiv, wenn es ums Erstaufmaß geht. In den besten Fällen gibt es noch Bestandspläne. Sonst muss man halt wirklich von Null anfangen. Da waren halt natürlich so Hilfsmittel wie Zollstock, solche Sachen wie Dachziegel zählen, wenn es um die Fläche von der Dachfläche ging. Das hat natürlich auch immer sehr lange gedauert. Natürlich gab es auch schon solche wie Laser oder so. Nutzen wir in Teilen auch manchmal immer noch.

00:06:22: Maximilian Heuschkel: Aber im Grunde haben wir uns, ich sag das mal so, infizieren lassen durch den Airteam-Virus. Bedeutet, mittlerweile machen wir das komplette Aufmaß über Airteam mit einer Drohne. In so einer Größenordnung: Das ist jetzt gerade so ein Sechs-Familienhaus, auch nicht zu klein. Vier Geschosse. Wenn wir mit unserer großen Drohne hier so ein Gebäude abfliegen, dauert das ungefähr fünf Minuten.

00:06:44: Maximilian Heuschkel: Dann hat die alle Flächen im Grunde einmal aufgemessen: Fassadenflächen, Fensterflächen und Dachflächen. Dann geht es eigentlich auch schon direkt ins Büro. Wir laden die ganzen Daten einmal bei Airteam in der Cloud hoch. Nach 24 Stunden haben wir dann tatsächlich schon ein 3D-Klon von dem Gebäude, der sich dann auch weiter schicken lässt. Für unsere Kunden auch immer super. Die können sich dann quasi selbst noch mal so das Gebäude angucken.

00:07:06: Maximilian Heuschkel: In dem 3D Modul kann ich auch schon händisch was messen, wenn ich das will. Und dann dauert es immer noch ein paar Tage - Ist ein bisschen unterschiedlich, immer nach Objektgröße - Bekommen wir dann Dachvermessungsberichte, Fassadenvermessungsberichte und mit der Fassadenvermessung auch die Fenstervermessung. Und das ist natürlich auch gerade wenn es dann um Angebote geht, egal ob es der Kunde ist oder ein anderes Architekturbüro...

00:07:27: Maximilian Heuschkel: Dann können wir halt breit fächern. Bedeutet, wir schicken die Vermessungsberichte an drei verschiedene Dachdecker, Betriebe etc. Wir kriegen drei Angebote. Rein theoretisch ist es überhaupt nicht nötig, dass der Handwerker überhaupt sich das in irgendeiner Art und Weise anguckt. Für die ein super Vorteil - auch gerade was Kostenkalkulation angeht. Die haben die exakten Flächen und wenn die dann den Zuschlag kriegen, dann kommt ein Vor-Ort-Termin, wo dann noch mal Details besprochen werden können, auch wieder auf Grundlage von dem 3D-Klon.

00:07:52: Maximilian Heuschkel: Hat sich als super herauskristallisiert.

00:07:55: Wulf: Jetzt hast du natürlich schon sehr umfangreich und gut beschrieben, was alles aus Fünf-Minuten-Drohnenflug am Ende rauskommt. Für unsere Hörerschaft spannend: Was bringt die Digitalisierung wirklich? Wir stehen jetzt hier oben auf einer Terrasse. Es ist außen ein Gerüst angebaut. Wenn du sagst Fassadenvermessung: Ist es überhaupt möglich, eine Fassadenvermessung zu machen, vor der Bauphase, wo ja das Gerüst in der Regel noch nicht steht? Hat man einfach nicht die Präzision, die man dann vielleicht heute auch mit der Drohne bekommt?

00:08:18: Maximilian Heuschkel: Ganz genau. Also die Präzision... Also klar, wenn ich Bestandspläne habe, aber auch das kostet mehr Zeit, da die Massen rauszuziehen, als wenn ich die Drohne fliegen lasse. Wenn es keine Bestandspläne gibt: Ich messe einmal das Innengeschosse und dann gibt es eine Rohdecke. Das ist immer alles genormt. Und dann muss ich es im Grunde zusammenrechnen. Aber die Messunsicherheit bleibt halt, weil der Faktor Mensch... im Grunde kann es dann zu Messunsicherheiten kommen.

00:08:41: Wulf: Die Drohne fliegt man alleine, wenn es um Vermessen geht. Also selbst einen Laser, also gerade wenn man nicht Flächen misst wo ein rechter Winkel zur Hand ist, an dem man den Laser ausrichten kann, braucht man eine zweite Person, die den Reflektor hält oder ähnliches. Thema Fachkräftemangel... Was können die Fachkräfte schaffen... Ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum es sinnvoll ist?

00:08:59: Maximilian Heuschkel: Definitiv! Im Grunde, bei uns ist es so: Es wird alles vorbereitet im Büro. Also wir geben Flugrouten, alles schon im Büro ein. Und bei uns haben auch allen einen Drohnenführerschein. Bedeutet, alle können fliegen, aber nicht alle fliegen regelmäßig. Und die Einstellungen/Parameter... da muss man ein bisschen mit vertraut sein. Wenn man es aber nicht regelmäßig macht, ist es aber trotzdem möglich, dass die das Handling von der Drohne beherrschen, aber dann nicht immer im Detail wissen, was wo eingestellt wird.

00:09:20: Maximilian Heuschkel: Die starten die Drohne. Einmal ein paar Einzelbilder für unsere Dokumentation und dann gibt es einmal den Start Button. Und dann, muss ich die Drohne noch im Auge behalten, dass nichts passiert und dann ist das Ergebnis im Grunde schon fast da.

00:09:32: Wulf: Jetzt wollen wir tatsächlich gleich auch zusammen noch mal eine Befliegung machen und das für unsere Hörerinnen und Hörer mitbeschreiben. Dann würde ich sagen: Lass uns doch mal fliegen.

00:09:40: Maximilian Heuschkel: Ja!

00:09:42: Wulf: Max, bevor du die Drohne jetzt startest, musst du auf irgendwas Spezifisches achten?

00:09:46: Maximilian Heuschkel: Grundsätzlich ist es ja jetzt hier auch so: wir bleiben ja auf dem Grundstück. Bedeutet auch der Eigentümer weiß, dass wir heute mit der Drohne auch einmal fliegen. Dass hier nicht irgendwo noch unten im Erdgeschoss jemand sich nackt in der Sonne bequemt. Damit das nicht zu irgendwelchen Problemen führt. Das wollen wir natürlich nicht. Darüber hinaus müssen wir natürlich gucken, dass die Startzone frei ist.

00:10:03: Maximilian Heuschkel: Bedeutet, dass es da jetzt auch nicht vor der Startphase zu irgendwelchen Kollisionen kommt, weil wir natürlich die Drohne auch nicht beschädigen wollen bzw andere Gegenstände, die dann hier vielleicht noch rumstehen. Rund um die Drohne dürfen jetzt natürlich auch keine Menschen stehen. Genau, dann würde ich die einfach starten.

00:10:18: Wulf: Gerne.

00:10:23: Wulf: Das ging schnell. Die Drohne ist über uns.

00:10:26: Maximilian Heuschkel: Jetzt sind wir hier in einem laufenden Betrieb. Da haben wir im Vorfeld natürlich schon eine Bestandsaufnahme gemacht. Beziehungsweise auch eine Vermessung gemacht. Und diese Drohne hier nutzen wir natürlich auch über die normalen Vermessungen hinaus zur Baustellendokumentation. Und ich sage mal, gerade im Dachbereich ist das eine super Sache. Ich habe hier mit der großen Drohne einen perfekten Zoom, wo es natürlich gerade bei Dachfenstern oder hier auch in der Kehle um Anschlusssicherheit geht.

00:10:55: Maximilian Heuschkel: Jetzt in der Bauzeit, wo man das unter Umständen dann einfach beheben kann, dass hier schon auffällt und dann eventuell noch mal nacharbeiten kann. Ich mache das immer so, dass ich hier einmal ein Einzelbild mache, damit ich weiß, wo ich bin.

00:11:07: Wulf: Du fotografierst jetzt gerade die Dachfenster, zoomst auf die Dachfenster.

00:11:10: Maximilian Heuschkel: Genau. Und dann genau hier die Details. Im Grunde immer diese Anschlüsse: Fenster zu Dachhaut - Das sind immer wichtige Sachen. Wenn ich jetzt hier schon Blasen sehen würde oder im Gaubenbereich... Abführung spielt ja immer eine Rolle. Haben wir tatsächlich auch schon häufiger gehabt, dass das nicht fachgerecht ausgeführt wurde. Wo gerade bei dem fertig eingedeckt Dach keiner mehr oben auf die Gaube klettert.

00:11:30: Maximilian Heuschkel: Und das ist halt mit solchen Hilfsmitteln einfach sensationell.

00:11:33: Wulf: Jetzt fliegst du hier eine handelsübliche Drohne. Ich kann verraten von einem großen Hersteller, ohne ihn zu nennen. Wir wollen keine Werbung machen. Aber nichtsdestotrotz die Drohnensteuerung kennen viele aus dem Hobbybereich. Hat die Drohne irgendwelche speziellen Sensoren drauf?

00:11:48: Maximilian Heuschkel: Also natürlich normale Abstandssensoren, Stabilisatoren. Wenn wir jetzt Wind haben - as ist aber auch wieder von Modell zu Modell unterschiedlich. Die kann ich schon auch bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten fliegen, ohne dass es Probleme gibt und die hat zusätzlich ein RTK-Modul. Da geht es um GPS-Kopplung. Bedeutet, umso weniger Messunsicherheiten habe ich anschließend in der Dachvermessung.

00:12:09: Wulf: Sozusagen noch eine präzisere Positionierung. Wenn du jetzt einen Vermessungsflug machst: Aus den Bilddaten, dann später werden die Maße berechnet. Keine Laser oder ähnlich auf der Drohne. Musst du in einem bestimmten Winkel, Abstand oder ähnliches zum Gebäude unterwegs sein?

00:12:22: Maximilian Heuschkel: Genau. Also die Parameter, die wir dann manuell einmal einstellen müssen: Es gibt einen gewissen Überlappungsgrad, der eingestellt werden muss. Dann natürlich die Höhe abhängig von der allgemeinen Gebäudehöhe. Der Winkel liegt dann tatsächlich immer bei 45 Grad bzw wir haben fünf Flugrouten. Fliegt einmal obendrüber. Da ist die Kamera im Grunde senkrecht nach unten, wo sie wirklich nur die Dachfläche aufnimmt und dann im 45-Grad-Winkel auch wieder überlappend zur Dachfläche alle Seiten im Grunde einmal abfliegt.

00:12:48: Maximilian Heuschkel: Und daraus ergibt sich dann das 3D-Modell. Es gibt auch Drohnen, die machen das im Rundflug. Aufgrund der Menge der Bilder haben wir halt eine höhere Präzision.

00:12:57: Wulf: Und weil das hier eine sehr heterogene Dachlandschaft um uns herum ist, programmierst du das nicht vor, sondern du fliegst manuell.

00:13:04: Maximilian Heuschkel: Das wird vorprogrammiert. Also ich sag vorher... Also ich sage... Vorher suche ich mir das Haus raus. Oder wenn ich hier beim Kunden bin, die und die Adresse bzw wenn es mit GPS verbunden ist, findet der es automatisch. Ziehe ich einmal einen Rahmen um das Gebäude. Dann gebe ich die Parameter ein und ich mache so jetzt gerade hier, wenn wir noch hohe Bäume nebenan haben, dass ich einmal manuell über die Höhe fliege, dass ich mich von der eingestellten Höhe nicht verschätze.

00:13:28: Maximilian Heuschkel: Die Drohne würde jetzt nicht in den Baum fliegen, weil die das vorher merkt. Aber ich sag mal, wenn wir jetzt im Herbst sind, wo keine Blätter mehr da sind, kann so was passieren. Und das wollen wir natürlich nicht.

00:13:37: Wulf: Super, sehr spannend. Dann lass uns die Drohne mal wieder sicher auf den Boden zurückholen.

00:13:43: Maximilian Heuschkel: Ja, machen wir.

00:13:58: Maximilian Heuschkel: Perfekt.

00:14:03: Wulf: So, die Drohne ist gelandet. Die Daten sind von der Drohne runtergezogen. Und jetzt gehen sie an euch, Thomas. Thomas Gorski (Bücheler) von Airteam. Hi, grüß dich!

00:14:12: Thomas Bücheler: Grüß dich, hi, Wulf!

00:14:13: Wulf: Thomas, Max schickt euch diese Daten. Was macht ihr dann damit bei Airteam?

00:14:17: Thomas Bücheler: Genau, wir haben eine Cloud-Plattform gebaut. Die nennen wir die Airteam-Fusion-Plattform. Dort kann Max einfach seine Daten hochladen. Nach dem Flug, wenn er im Büro ist. Dann werden die Daten prozessiert. Eben im ersten Schritt zu einem 3D-Modell. Das ist eigentlich Standardtechnologie. Das nennt sich Photogrammetrie. Den zweiten Schritt, was wir entwickelt haben, ist eben eine künstliche Intelligenz, die aus diesen Bildinformationen, aus dem 3D-Modell eben auch smarte Daten generiert, mit denen man dann direkt arbeiten kann.

00:14:43: Wulf: Die smarten Daten sind dann Daten, die mit anderen Softwares verarbeitet werden können? Erklärt das nochmal. Was macht die KI genau genau?

00:14:50: Thomas Bücheler: Also der erste Schritt ist eigentlich, was die KI macht: die versucht genauso wie ein Mensch zu verstehen, was sie da sieht. Was ist ein Dachziegel, was ist vielleicht ein Dachfenster, ein Lüfter, was eine Fassade? Und das nennt sich dann Segmentierung. Und dann eben das Ganze auch vermessen kann. Genauso, wenn wahrscheinlich ein Dachdecker ein Dach sieht, dann weiß er schon, das wird vielleicht 50,70 Quadratmeter groß sein.

00:15:09: Thomas Bücheler: Genau das bringen wir der KI bei, dass sie, ja, unsere Kunden, wie Dachdecker, Solateure, Energieberater, unterstützen kann, das eben automatisierter zu machen.

00:15:18: Wulf: Jetzt weiß ich von euch, dass euch trotzdem wichtig ist, immer noch den Menschen in dem Loop drin zu haben, als Qualitätskontrolle auf die Daten. Was hat es damit auf sich?

00:15:26: Thomas Bücheler: Bei uns ist es ganz klassisch: Nicht dass die KI irgendwelche Jobs ersetzt. Wir brauchen die Menschen für ganz viele Sachen, natürlich erst mal für den Flug. Aber auch in der Auswertung kann es zum Beispiel sein, dass bei den Daten was nicht passt. Das heißt, wir haben immer eine Qualitätskontrolle, weil zum Beispiel das GPS kann nicht stimmt oder manchmal passiert es einfach, das GPS fehlt. Und dann gucken wir auf jeden Fall immer noch drauf und kombinieren eben die künstliche Intelligenz mit der menschlichen Intelligenz.

00:15:48: Thomas Bücheler: Und das ist glaube ich, Stand heute, jetzt in 2024, auch die beste Lösung, weil die künstliche Intelligenz kann natürlich auch nicht alles. Genauso wie man es vielleicht von ChatGPT oder anderen kennt: Da halluziniert die. Es ist auch bei 3D und bei Bilddaten manchmal der Fall, das nicht alles stimmt. Das heißt, wir haben da immer noch eine zusätzliche Kontrolle eingebaut.

00:16:07: Wulf: Ihr seid ein Startup. Vielleicht kannst du mal ein bisschen beschreiben, wie viele Personen und auch so ein bisschen welche Kompetenzen bei euch vereint sind. Und dann würde mich natürlich interessieren: Max ist jetzt Energieberater. Hat uns beschrieben, was er als Energieberater tut und wie seine Rolle in den Sanierungsprozessen ist. Ist das eure einzige Kundengruppe oder zielt ihr auch noch auf andere Kundengruppen mit der Plattform?

00:16:25: Thomas Bücheler: Wir sind gestartet, so 2018 und die erste Idee war eigentlich irgendwas mit Drohnen zu machen. Weil wir es ziemlich faszinierend fanden und auch dieses Potenzial erkannt haben. Ähnlich wie vielleicht ein Smartphone die Welt revolutioniert hat. Auch mit Drohnen, egal in welcher Form, ob das jetzt für die Datenaufnahme ist, ob das aber vielleicht auch für Personenbeförderung ist. Es gibt ja ganz, ganz viele Anwendungen. Sind damit gestartet und haben dann schnell gemerkt, wenn man alles so ein bisschen macht, macht man alles eigentlich eher schlecht und haben dann relativ schnell gesagt hey, wir fokussieren uns auf eine Anwendung.

00:16:56: Thomas Bücheler: Das war im ersten Schritt Dachvermessung. Aus einem ganz einfachen Grund: schwer hinzukommen, sehr gefährlich. Es gibt jedes Jahr über 30.000 Leiterunfälle in Deutschland und man hat halt eben hohen Mehrwert mit der Drohne, weil es viel, viel schneller geht. Dann kam immer ein bisschen mehr hinzu. Wir haben so ein Forschungsprojekt gemacht mit dem KIT. Wir haben gesagt, wir nehmen die Fassade auch mit dazu.

00:17:15: Thomas Bücheler: Dazu sind Photovoltaikinstallateure gekommen, sind Energieberater hinzugekommen. Und so ergänzt sich das eigentlich immer.

00:17:22: Wulf: Du hast das Forschungsprojekt jetzt gerade schon angesprochen. Das interessiert mich noch einmal besonders. Das ist das Forschungsprojekt SDaC, was mittlerweile abgeschlossen ist. Aber kannst du noch mal beschreiben, wie war eure Mitarbeit als Startup in diesem Forschungsprojekt und was hat euch das dann konkret an Mehrwert gebracht? Was waren auch die anderen Partner an dem Forschungsprojekt?

00:17:38: Thomas Bücheler: Das Projekt stand für Smart Design und Construction. Und da geht es um künstliche Intelligenz in der Baubranche. Das war vom Karlsruher Institute of Technology angestoßen, mit Partnern wie Goldbeck wie aber auch lokalen Bauunternehmen, Tiefbau, Hochbau. Um zu sagen: Hey, wie kann man mit künstlicher Intelligenz schneller, sicherer, effizienter bauen? Eben die verschiedenen Partner hatten verschiedene Teile. Unserer Teil war zum Beispiel die digitale Fassadenvermessung.

00:18:04: Thomas Bücheler: Das Projekt lief über knapp drei Jahre und in dem Zeitraum haben wir das entwickelt und haben dann eben auch, wie zum Beispiel mit Max direkt auch einen Use-Case, wo man das direkt nutzen kann. Und dann eben zusätzlich zu den Dachdeckern eben auch über die Fassade, die für die Energieberater noch mal einen zusätzlichen Mehrwert hat.

00:18:19: Wulf: Wenn du jetzt eure Zielgruppen beschreibst, dann sind es natürlich vielleicht, weil der ein oder andere das als Hobby hat, aber nicht generell, ausgebildete Drohnenpiloten. Das heißt, wenn Sie anfangen wollen, mit einer Lösung wie Airteam zu arbeiten, wie läuft das ab?

00:18:32: Thomas Bücheler: Da haben wir auch viel über die Jahre gelernt. Wir dachten am Anfang: Ja, es ist doch ein bisschen aufwendiger. Dann hatten wir einen Drohnenpiloten-Netzwerk, was wir aufgebaut haben, wo man einfach sagen kann, die Adresse brauche ich und dann kommt jemand. Haben aber dann relativ schnell gemerkt, dass die Leute sagen: Hey, das ist eigentlich super easy, eine Drohne zu fliegen.

00:18:50: Thomas Bücheler: Das lernt man innerhalb von einem Tag. Das heißt eigentlich, der Großteil unserer Kunden fliegt jetzt selber und wir haben auch so ein Starter-Set gebaut. Da ist Drohne, Zubehör, Schulung, alles mit dabei. Das man eigentlich, wenn man das gemacht hat, das dauert einen Tag, am nächsten Tag direkt loslegen kann. Das ist ein bisschen wie Fernsteuerauto fahren. Nur man hat eine dritte Dimension.

00:19:07: Thomas Bücheler: Das heißt, man muss ein bisschen aufpassen. Mittlerweile sind die so gut geworden. Ich glaube, Max hat es auch gesagt vorher schon. Es gibt Abstandsensoren. Das heißt, die wirklich zu crashen, geht schon noch, aber es wirklich sehr, sehr schwer. Das heißt, wir können eigentlich jeden beibringen, egal ob von 16 bis 76, innerhalb von einem Tag die Drohne zu fliegen.

00:19:25: Wulf: Es gibt ja zum Beispiel auch Satellitendaten und vielleicht fragt sich der eine oder andere warum nutzt man nicht die einfach? Die sind ja schon da. Also Google Maps kennt jeder, Bilddaten von oben.

00:19:34: Thomas Bücheler: Wenn man sich Google Maps oder so anguckt: Schneller geht es nicht. Glaube jeder, der wenn er einen Kundenanruf bekommt, sich kurz mal ein Eindruck verschaffen will... dann gibt es einfach nichts schnelleres. Ist gratis verfügbar... Wenn man eine ganz grobe erste Idee braucht. Da gibt es ja auch verschiedene Anbieter, die das nur so machen. Hat halt dann oft die Probleme, dass es relativ ungenau ist. Eher vielleicht so auf einen halben Meter genau, was sich bei größeren Objekten dann schnell aufsummiert.

00:19:57: Thomas Bücheler: Und man erkennt vieles nicht. Zum Beispiel auch für unsere Photovoltaik-Kunden: Man erkennt vielleicht keine Sekuranten, Lüftungsrohr etc. und weckt dann auch eine Erwartungshaltung. Vielleicht wie viel PV draufgeht. Und am Ende, wenn man vor Ort ist es doch ganz anders. Also da macht es schon sehr viel Sinn, hochwertige Daten zu haben. Und wenn man sagt, man guckt sich ein Steildach an, da ist natürlich auch eine Dachneigung.

00:20:16: Thomas Bücheler: Auf Satellitendaten habe ich eigentlich nur 2D-Daten, und die relativ gering aufgelöst.

00:20:21: Wulf: Und also die Qualität, sprich, die ihr bekommt von euren Kunden, die mit den Drohnen selber fliegen, ist in der Regel ausreichend.

00:20:25: Thomas Bücheler: Genau. Es gibt ein bisschen unterschiedliche Drohnen von sehr günstig bis etwas teurer und die Qualität ist aber... Selbst bei der günstigen Drohne bist du schon so bei zehn Zentimeter Genauigkeit und dann wird es immer besser, bis hin auf wirklich Zentimeter-Genauigkeit.

00:20:39: Wulf: Max, als er gerade geflogen ist, hat er ja nicht einen ausgedruckten Maßstab oder so mit aufs Bild gelegt, sondern euch reichen die puren Bildaten. Ihr könnt damit euren Maßstab ziehen und dann die Berechnung präzise machen.

00:20:50: Thomas Bücheler: Genau. Es gibt eigentlich zwei grundlegende Technologien, die da reinspielen. Das eine ist GPS, was man ja auch vom Handy kennt. Das ist eigentlich nicht so genau. Man ist vielleicht so bei einem halben Meter Genauigkeit, aber dadurch, dass wir sehr viele Bilder machen, reduziert sich der Fehler eben sehr stark runter. Und dann ist es immer noch so, dass wir da auch noch mal eben diese zusätzliche Qualitätskontrolle machen.

00:21:08: Thomas Bücheler: Das zweite ist... bei diesen etwas höherwertigen Drohnen gibt es noch was. Das nennt sich RTK: Real Time Kinematic. Wo noch mal zu einer Bodenstation gefunkt wird. Das ist sehr genau. Das geht eben so auf 1 bis 2 Zentimeter Genauigkeit und dadurch können wir direkt aus den Bilddaten das generieren. Und dadurch, dass wir sehr, sehr viele Projekte auch machen, haben wir, bzw auch die KI, die wir trainieren, mittlerweile eben schon sehr gut dadurch auch gelernt und haben dadurch eben sehr, sehr gute Ergebnisse.

00:21:33: Wulf: Hast du zum Schluss, damit wir einen Eindruck bekommen, vielleicht noch ein paar Zahlen für uns? Wie viele Dächer verarbeitet ihr im Monat, im Jahr oder Fassaden oder was auch immer?

00:21:41: Thomas Bücheler: Wir haben insgesamt mittlerweile über 30.000 Projekte gemacht, jeden Monat mittlerweile über 2000 Projekte, die wir befliegen. Dieses Ziel von uns ist es, die Energiewende zu beschleunigen, egal ob mit Energieberatern, Photovoltaik... Ich glaube, Fachkräftemangel brauche ich dir nicht erzählen... Es wird wahrscheinlich in jedem Podcast vorkommen und das ist einfach ein zusätzliches Werkzeug, um diesen Prozess zu beschleunigen, ihn auch sicherer zu machen.

00:22:04: Thomas Bücheler: Weil ich glaube, es ist nicht die eine Lösung, die alles ist, sondern diese Systeme müssen ineinander greifen. Genauso wie am Bau, muss natürlich Energieberater mit den Leuten, die vor Ort sind, mit den Dachdeckern, Zimmerern... Das muss Hand in Hand gehen. Und das versuchen wir auch mit unserer Software, dass das Hand in Hand ineinander geht.

00:22:19: Wulf: Wunderbar, das heißt, wenn unsere Hörerinnen und Hörer irgendwo eine Drohne fliegen sehen, ist die Chance groß, ws wird gerade eine Vermessung für Airteam gemacht. Danke dir erst mal Thomas!

00:22:26: Thomas Bücheler: Danke Wulf!

00:22:27: Wulf: Zum Abschluss jetzt noch mal Max und Thomas zusammen. Wenn ihr heute auf die Szene guckt, Energetische Sanierung, erneuerbare Energien und Ähnliches... Ich glaube, wir sind uns alle einig: Wir stehen am Anfang einer Boom-Phase. Das heißt aber auch, dass sowohl wahrscheinlich die Aktivitäten von Energieberatern als auch die technischen Lösungen, die solche Aktivitäten unterstützen, wie Airteam, sich massiv weiterentwickeln werden in den nächsten Jahren. Wie sieht denn eure Vision aus? Wo geht das Ganze Thema energetische Sanierung, Digitalisierung in dem Bereich in den nächsten Jahren hin?

00:23:04: Maximilian Heuschkel: Also ich glaube, dass wir mehr wieder zum einfachem Bauen und einfachen Sanieren kommen. Das bedeutet, das geht dann zwangsläufig nur über einen schnellen Prozess, auch in der Planungsphase. Wo im Grunde ja dann die Drohnenvermessung auch wieder allgegenwärtig ist. Und dann natürlich auch für die Umsetzung: Gerade was modulare Holzbauweise zum Beispiel angeht. Oder jetzt hier, wo im Grunde auch noch mal was angebaut worden ist, auch mit modularer Fertigbauweise, wo im Grunde komplette Fertigteile schon vorgefertigt werden und dann hier aufgestellt werden und angeschlossen werden, in dem Fall ans Dach.

00:23:40: Maximilian Heuschkel: Und ich glaube, dass das einfach flächendeckend viel mehr werden muss, damit wir einfach in einem kurzen Zeitraum viel umsetzen können in Bezug auf die energetische Gebäudesanierung, also die Umsetzung vor Ort. Die Zeit... auch gerade im vermieteten Bereich, für die Mieter auch immer eine Belastung, auch wenn es um Lärm und Schmutz geht... Und wenn man den Bauprozess im Grunde durch Digitalisierung auch weiter beschleunigen kann und nach vorne bringen kann, glaube ich, dass das auf jeden Fall im Bezug auf die Energiewende ein großes Stellrad sein kann.

00:24:10: Thomas Bücheler: Bei fast allen sind halt eben hochpräzise digitale Daten so die Grundlage. Ob das der Malerroboter Innen ist, ob das die Fassadendämmung ist. Und da glaube ich, passiert noch viel. Da kann man noch viel mehr automatisieren. Man kann die Drohnen mittlerweile schon vorprogrammieren, aber das ist wirklich noch einfacher wird. Mit einem Knopfdruck das Ganze und auch dann eben Daten aus dem Innenraum mit außen kombiniert, dass man einen kompletten digitalen Zwilling hat.

00:24:33: Thomas Bücheler: Ich glaube, das hört man sehr häufig. In der Praxis, ist es oft entweder sehr, sehr teuer oder es funktioniert nicht richtig. Und das mit minimalem Aufwand. Vielleicht drinnen, vielleicht nur mit einem Smartphonen, draußen mit der Drohne, einen kompletten digitalen Zwilling hat. Und das Ganze am besten in einem Ökosystem, wo alle zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Weil ich glaube, nur so funktioniert es im Bau.

00:24:54: Thomas Bücheler: Ob das die Wärmepumpe ist, ob das Photovoltaik ist, ob das die Dämmung ist und das muss alles zusammenspielen. Und dann glaube ich, bringen wir die Energiewende auch gemeinsam so voran.

00:25:02: Wulf: Das sind wunderbare Aussichten. Ich danke euch beiden herzlich. Und ja, noch viel Erfolg!

00:25:08: Maximilian Heuschkel: Danke!

00:25:09: Thomas Bücheler: Danke, Wulf!

00:25:10: Sandra: Das waren wirklich sehr interessante Einblicke von vor Ort von einem Live-Drohnen-Flug auf einer Baustelle. Wulf, was ist denn jetzt unser Fazit? Wie können wir die Geschwindigkeit der energetischen Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland erhöhen?

00:25:24: Wulf: Also was mich am meisten beeindruckt hat, ist tatsächlich, wie schnell mit der Drohne die Daten gesammelt sind. Wofür man sonst definitiv mehr als eine Person gebraucht hätte und bei dem Gebäude mindestens einen Tag, um alles zu vermessen. Das geht mit der Drohne in Minuten. Also das ist eine Riesen Zeitersparnis. Und dann hintenraus natürlich auch die Datenverarbeitung. Auch da würden ja sonst Fachkräfte dran sitzen, die Vermessungsdaten aus Vermessungsprotokollen dann in Plandaten übertragen und Ähnliches.

00:25:51: Wulf: Auch das geht mittels der künstlichen Intelligenz bei der Airteam-Plattform sehr schnell. Also ich sehe, dass diese Beschleunigung funktioniert.

00:25:59: Sandra: Glaubst du denn wirklich, dass jeder Mensch einfach so eine Drohne fliegen kann? Für mich klingt das ehrlich gesagt noch etwas kompliziert. Ich bin mir unsicher, ob ich von heute auf morgen zum Drohnenpiloten werde.

00:26:10: Wulf: Ja, vielleicht haben einige unserer Zuhörerinnen und Zuhörer auch selber Erfahrung mit dem Drohnenfliegen, denn es gibt ja viele Drohnen für den Privatsektor. Und dann kennt man vielleicht auch die ganzen Assistenzsysteme und Unterstützungssysteme, die da drin sind. Die waren jetzt auch in dieser Drohne verbaut, die hier genutzt wurde und dafür geeignet ist, solche Vermessungsdaten zu erheben. Damit ist es eigentlich echt ziemlich einfach.

00:26:32: Wulf: Man kann auch viel automatisieren. Nichtsdestotrotz sollte man das natürlich lernen. Man sollte sich schulen lassen. Es gibt auch bestimmte regulatorische Themen, die zu beachten sind. Aber dann würde ich sagen, ist es am Ende eigentlich wie Fahrradfahren. Das lernt man einmal und verlernt es nie wieder.

00:26:46: Sandra: Vielleicht hast du ja recht, auch ich habe jetzt mittlerweile Lust, bald mal meine erste Drohne zu fliegen. Es ist ja hier, wie in unserer ersten Folge, das Thema KI im Spiel und ich gehe davon aus, dass diese KI es gerade Airteam ermöglicht, diese sehr hohe Anzahl an Projekten monatlich und jährlich zu leisten. Was glaubst du denn, wie wird sich das Thema KI in der energetischen Sanierung weiterentwickeln?

00:27:07: Wulf: Ja, das ist tatsächlich wirklich spannend, dass hier wieder KI auftaucht. Aber auch hier ist klar: Die Technologie steht eigentlich erst am Anfang ihrer Entwicklung. Heute und das hat Thomas ja auch berichtet, ist zur Qualitätssicherung immer noch ein Mensch mit in den Prozess drin. Das ist auch wichtig. Aber natürlich werden diese Algorithmen immer besser. Und so sehe ich eigentlich auch hier, dass die Beschleunigungspotenziale, die darin liegen, noch gar nicht ausgeschöpft sind.

00:27:31: Wulf: Das wird sich einfach noch weiter verbessern. Und so wird sich dann dieser Flaschenhals, der vielleicht heute existiert, auch immer weiter auflösen lassen. Die Herausforderung ist jetzt natürlich, solche Technologien, solche Innovationen in die Breite der Anwendung in der Baubranche zu bringen.

00:27:45: Sandra: Ja, das klingt doch super. Da muss ich sagen, habe ich doch noch etwas Hoffnung, was das Erreichen unserer Klimaziele angeht. Mir bleibt nur noch zu sagen: Vielen Dank Wulf an Dich für diese interessanten Vor-Ort-Einblicke. Vielen Dank an unsere Zuhörerin, dass ihrer wieder mit dabei wart. Und ich möchte mich auch bei unserer Kollegin Victoria Seidel bedanken, die uns bei der Konzeption der Podcasts unterstützt.

00:28:05: Wulf: Ja, und ich darf euch abschließend dazu einladen, uns Feedback zu geben. Wir freuen uns sehr, wenn ihr eine Bewertung des Podcasts auf den Podcast-Plattformen Spotify oder Apple da lasst, den Podcast natürlich super gerne auch abonniert, um nichts zu verpassen oder schreibt uns gerne unter der Emailadresse podcast@z-lab.com. Und dann ganz zum Abschluss muss ich noch eine kleine Korrektur anbringen.

00:28:27: Wulf: Thomas und ich kennen uns schon lange und ich habe ihn in dem Interview leider mit seinem alten Namen, den er aus freudigem Grund vor Kurzem abgelegt hat, angesprochen. Also er heißt Thomas Bücheler. Sorry dafür. Und ja, bis zum nächsten Mal. Vielen Dank fürs Zuhören.

00:28:44: Sandra: Bis zur nächsten Folge. Tschüss!

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